Gratis Präsentationen sind leider in der Werbebranche Gang und Gebe. Die Kundschaft ist mittlerweile so verwöhnt, dass diese mittlerweile selbstverständlich annehmen, kostenlos mit Ideen und Konzepten versorgt zu werden. Dieser Unart will nun die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation ein Ende bereiten und hat deswegen die Initiative gegen Gratis-Präsentationen gestartet. Ist sehr löblich, wenn da nicht der bittere Nachgeschmack wäre, schliesslich ist das Dilemma mehr oder wenige hausgemacht.
Kein Kavaliersdelikt
Gratis Präsentationen sind nicht nur eine Unart, sondern auch eine Missachtung des Verhaltens-Kodex gegenüber der Konkurrenz, wobei man kaum den zu bewerbenden Unternehmen die Schuld geben kann, sondern jenen, die bei derartigen Präsentationen mitmachen.
Wir selbst lehnen seit eher Gratis-Präsentationen definitiv ab und lassen sich unsere Kreativleistung zu einem fairen Preis abgelten. Der Kunde ist in der Regel auch bereit für die geleistete Arbeit zu zahlen, sofern man diesen über den tatsächliche Aufwand einer Präsentation aufklärt. Schliesslich erhält dieser ein auf ihn abgestimmtes, individuelles Produkt.
Deswegen ist es äusserst löblich, dass die Fachgruppe Wien diese Aktion gestartet hat, und sich bereits viele Unternehmen an dieser Initiative beteiligen. Je mehr umso besser.
Was nun etwas irritiert, ist die Tatsache, dass Agenturen, welche jahrelang Gratis-Präsentationen unterstützt und gefördert haben, sich nun als „Retter des Kapitalismus“ aufspielen und gegen diese Unart plädieren. Schliesslich haben wir genau diesen Agenturen zum Teil den derzeit vorherrschenden Mißstand zu verdanken.
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