Bezug nehmend auf den Artikel von Michel Mayerle JPEG-Bilder mehrmals speichern? Mehr oder weniger egal…, bei dem behauptet wird, dass mehrmaliges Abspeichern eines Bildes im JPEG-Format keine Auswirkung auf die Qualität des Bildes hat, muss man sagen, dass dies so nicht ganz stimmt. Auch wenn Mayerle in seinem zweiten Beitrag zu beschwichtigen versucht, sollte man beim JPEG Format vorsichtig sein, vor allem, wenn das Bild noch nachträglich bearbeitet werden muss.
Abspeichern im JPEG-Format
Das JPEG-Format komprimiert bekannterweise verlustreich. Siehe dazu auch den Artikel Lzw, jpg oder zip Komprimierung. Die Stärke der Komprimierung wird über den Qualitätsfaktor (niedrig bis maximale Qualität) bestimmt. Je kleiner der Qualitätsfaktor, umso schlechter das Bild, umso kleiner die komprimierte Datei.
Es stimmt zum Teil auch, dass man ein Jpeg Bild nochmals ohne sichtbaren Qualitätsverlust wieder als JPEG abspeichern kann, aber nur, wenn im Bild nichts verändert wurde. Wurde im Bild etwas verändert (z.B: Gradationskurve) so kann man davon ausgehen, dass bei einem nochmaligen Abspeichern des Bildes im jpg-Format, die Qualität zusätzlich herabgesetzt wird.
Gerhard Singelmann hat dazu einige Tests mit JPEG-Bildern durchgeführt und zeigt, wie sich Bilder nach mehrmaligem jpg-Abspeichern unterscheiden.
Ist JPEG schlecht?
Nein, das jpeg-Format ist nicht schlecht, und man muss auch nicht im professionellen Bereich darauf verzichten. Allerdings sollte man das jpeg-Format, erst so spät wie möglich, und mit einer möglichst geringen Kompression (hohe bis maximale Qualität) einsetzen. Leider verwenden oft schon Fotografen und Bildagenturen das jpeg-Format, noch dazu in einer geringen Qualität, welche eine nachträgliche Bildbearbeitung massiv erschwert. Hier wäre das RAW-Format bzw. das Tiff-Format oftmals wünschenswert.
Es ist natürlich klar, dass es ein Unsinn wäre, jedes Bild im RAW- bzw. Tiff-Format zu versenden, da würde das Internet schnell mal zusammenbrechen. Fotografen und Bildagenturen müssten hier individuell entscheiden, für welche eventuell nachträgliche Arbeitsschritte und für welches Anwendungsgebiet (Werbung, redaktionelle Bilder, …) die Bilder gedacht sind. Je nachdem sollte der Anwender entscheiden können, in welchem Format er das gewünschte Bild bekommt.
Welche Komprimierung ist vertretbar?
Obwohl auch hier die Meinungen auseinander gehen, haben interne Tests gezeigt, dass eine Kompression mit hoher und maximaler Qualität im Druckbereich vollkommen vertretbar ist, und keine sichtbaren Qualitätseinbussen mit sich bringt. Die typischen jpg-Artefakte werden durch den Einsatz von Raster neutralisiert.
Geringere Qualität (Niedrig bis Mittel) und somit hohe Kompression sollte im professionellen Bereich vermieden werden und führt in der Regel zu sichtbarem Qualitätsverlust.
Fazit
Das Verwenden vom JPEG-Format ist sicherlich nicht falsch und in manchen Fällen sogar sinnvoll. Allerdings sollte man Bilder nicht mehrmals als JPEG abspeichern, vor allem dann nicht, wenn man das Bild noch bearbeitet.