Manchmal frage ich mich, ob ich nicht schon zu lange in der Werbebranche tätig bin. Als gelernter Reprotechniker und Lithograph der alten Schule (was waren das noch für Zeiten … Dunkelkammer, Vertikalkamera, analog Scanner, Kontaktgeräte, Leuchtische, Ulanofolien, …) dürfte man wohl ein noch anderes Qualitätsempfinden haben, als so viele junge Graphiker heutiger Zeit. Das mag so sein, aber wie es zum Teil um die Qualität hochbezahlter Werbeinserate steht, ist im wahrsten Sinne schauderhaft.
Beispiel Autoteil
Beispiele lassen sich zu Genüge anführen. Man nehme aus einer x-beliebige Tageszeitung, z.B. den Motorteil. Die redaktionellen Bilder sind üblicherweise schön anzusehen und farblich brillant, so weit es der Tageszeitungsdruck zulässt. Doch wehe es taucht ein Werbeinserat auf. Diese sind in Regel einfach von mieser Qualität.
Zu dunkel, keine Zeichnung, unscharf, flau, etc.
Quasi ein schwarzer, nichtssagender Fleck.
Einen positiven Werbeeffekt darf man auf solche Inserate nicht erwarten. Es ist schon erstaunlich, dass die Auto- und Motorradindustrie noch nicht darauf reagiert und die jeweiligen Agenturen zurechtgewiesen hat.
Stellt sich nur die Frage, warum dies so ist.
Ohne jetzt mit dem Finger auf die eine oder andere Agentur zu zeigen – diese sollten sich einmal überlegen, wie Sie diesen Umstand wieder verbessern bzw. verhindern könnte. Schliesslich erwartet der Kunde für sein Werbebudget auch den entsprechenden Qualitätsstandard.
Mögliche Fehlerquellen
(zum selbst Aussuchen):
* Optimierung nur auf Hochglanzmagazine
* zuwenig Geld
* sparen beim Fotografen
* lieber schlechte selbst-fotografierte Bilder als teure Fotos von Bildagenturen
* lieber in Eigenregie Druck-PDFs generieren als teure Lithostudios verpflichten
* Billigst-Produzenten beauftragen
* keine entsprechende Lithokenntnisse
* fehlendes Colormanagement Know How
* unnötiger Zeitdruck
* keine Kommunikation mit dem Drucker / Verlag
* keine Kenntnisse über Zeitungsdruck
* fehlendes Wissen über Druckpunktzuwachs
* falsche bzw. fehlerhafte Ausbildung der Mitarbeiter
* etc.
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